Johannes-Passion

1993

Musiktheater nach Heinrich Schütz
Mit musikalischen Kommentaren von Sandeep Bhagwati

Premiere: März 1993 in der St. Petri-Kirche, Lübeck
Premiere: März 1994 in der Martin-Luther Kirche, Werne
Weitere Vorstellung in der St. Lukas-Kirche am Dom-Pedro-Platz, München

Inszenierung: Gil Mehmert
Musikalische Leitung: Alexander Zimmermann
Ausstattung: Mathias Bartiszewski
Projektkonzept: Sebastian Segl
Licht: Björn Gerum

Mit: Ensemble Scenaria, Barbara Ebel, Stefanie Früh, Reinhard Nill, Tobias Pfülb, Sebastian Segl

Pressestimmen

„Vor allem aber lebt die Komposition von der bestürzend-eindringlichen, rhythmisch streng nach der Musik akzentuierten szenischen Darstellung. Sie macht das ursprünglich rein akustische Oratorium mit schlichtestem requisitorischem Aufwand zu einem ästhetisch ausgefeilten, stimmigen und organisatorischen Miteinander von Musik, Text und Gestik, zu einem fesselnden, modernen Musiktheater Erlebnis. Es dauert eine Zeit lang, bis sich das ergriffene Publikum wiedergefunden hatte, um anhaltend Beifall zu spenden.“
    Süddeutsche Zeitung

“Die zahlreich erschienenen Zuschauer erlebten eine außergewöhnliche und wunderbare szenische Aufführung dieser Renaissancepassion. Das Münchner Ensemble hat aus Schütz’ 1665 entstandener ‚Historia des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilands Jesu Christ’ ein neues, vielfach bearbeitetes Gesamtkunstwerk erstellt. […] Gil Mehmerts Inszenierung vertiefte den wesentlichen Aspekt des Musikkonzepts […]; die strenge, aber optisch schöne und interessante szenische Auflösung der Passion korrespondierte glücklicherweise auch mit einer tadellosen musikalischen Umsetzung – eine so geschlossene und schöne Darbietung reinen Gesangs erlebt man nicht alle Tage.“
    Süddeutsche Zeitung, Starnberg

„Die Art, wie das barocke Werk in der Inszenierung von Gil Mehmert in heutige Zeit umgesetzt wurde, fesselte die Besucher der Martin-Luther Kirche. Kaum endenwollender Beifall war der dank des Publikums an das Ensemble ScenAria aus München.“
    Westfälischer Anzeiger

„Eine nicht nur gesanglich überzeugende Leistung bot das Musiktheater ScenAria mit einer modernen Inszenierung der Johannes-Passion von Heinrich Schütz. […] Scheinbar beziehungslos agierten die Sänger, immer wieder in ihren Bewegungen innehaltend, fast wie Maschinen. Die einfachen Abläufe lenkten nicht von der sehr verinnerlichten Struktur der Passion ab und setzten doch distanzierende und erklärende Akzente. […] Die gelungene Inszenierung von Gil Mehmert ließ gerade durch die Reduzierung der Mittel an vielen stellen Raum für ganz eigene Deutungsmöglichkeiten. Das Publikum honorierte die unkonventionelle und vielschichtige Inszenierung mit begeistertem Applaus.“
    Ruhr-Nachrichten

„A capella performances“ bot die Johannes-Passion von Heinrich Schütz als beklemmende und eindrucksvolle Inszenierung. Vor dem „Elektrischen Stuhl“ von Andy Warhol inszeniert wurde sie durch Text- und Musikeinfügungen spannungsreich aktualisiert.“
    Lübecker Nachrichten

„Der Regisseur Gil Mehmert, hier schon durch seinen „Clavigo“ im Prinzregententheater aufgefallen, setzt fünf singende Menschen zueinander in wechselnde Beziehung. Mal im Kollektiv, mal als einzelner Kommentator oder Handlungsträger, wechseln sie ihre Aktionen langsam, an Überblendungen im Film erinnernd. […] Diese Verlängerung der Bibel in unser jahrtausend hat nichts Aufgesetztes, vermittelt selbstverständliche Zeitgenossenschaft.“
    Bayerische Staatszeitung